Konzert für Gitarre und Orchester

Uraufgeführt 1996, könnte dieses Stück auch jetzt der aktuellen Situation entsprechen. Nichts wird wieder so sein, wie es vorher war. Aber was verlieren wir? Mit großem Respekt vor den berühmten Gitarrenkonzerten ging ich damals, 1995, an die Arbeit. Mit den Gedanken an ein neues Jahrtausend, an eine vom Menschen ruinierte Natur, eine Art Bilanz unserer Welt. Mittlerweile sehen wir in noch tiefere Abgründe: Klima, eine Pandemie lässt weltweit bislang geglaubte Sicherheiten wegbrechen.

Eine große Frage war für mich, wie atonal ich in diesem Stück arbeiten sollte. ich entschied mich für eine tonale Grundkonstruktion, um an die bestehenden Gitarrenkonzert-Traditionen anzuknüpfen, sich nicht “zu weit aus dem Fenster zu lehnen”. Ich kann mich daran erinnern, Je weiter ich schrieb, desto mehr entstand jedoch eine Art Drang, atonaler zu gestalten. So gibt es in jedem der drei Sätze Passagen, in denen die Tonalität aufgegeben wird, ihr Anteil steigert sich von Satz zu Satz. Nur so konnte ich die Arbeit für mich vertretbar fertigstellen.

Hier der zweite Satz “Adagio Tranquillamente”